10.07.2022, Tag 30, Hafentag in Stockholm, 0 sm

Heute wollen wir mal ein wenig Stockholm-Luft schnuppern. Doch davor müssen wir auf unseren gestern gebuchten Liegeplatz fahren. Tja, den hat sich ein anderer Segler geschnappt, nachdem sein daneben liegender gebuchter Platz von einem unbewohnten Motorboot besetzt war. Zum Glück war dieser Segler schon mehrmals hier und kannte den Hafenmeister (der natürlich auf Urlaub ist), und so konnten wir nach einigen Telefonaten und langem Warten auf einen Hafenbeauftragten zur Klärung der Lage beschließen, dass wir auf unserem Platz liegenbleiben dürfen, der andere Segler bleibt auf unserem Platz. Das war sehr in unserem Sinne. Und wieder nette Menschen kenngelernt!

Jetzt konnte die Tour nach Stockholm mit zweistündiger Verspätung losgehen. Zuerst bis zur Djurgården-Brücke, von der man einen schönen Blick über das Wasser zum Blasieholmen hat, dann den Strandvägen entlang bis zur Gamla Stan auf der kleinen Insel Stadtsholmen, wo noch Originalhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erhalten geblieben sind. Sie wurden zwar immer wieder optisch verändert, sei es, dass sie dem Zeitgeist entsprechend neue Giebel oder Portale erhielten, aber die Gamla Stan ist der älteste und ursprünglichste Teil der Stadt, eben die im 13. Jahrhundert gegründete und zur Überwachung der Einfahrt in den Mälarensee gebaute Burg, um die sich allmählich die Stadt Stockholm entwickelte. Sehenswert auch unter anderem die Deutsche Kirche St. Gertrud (von einer damals großen deutschen Gemeinde erbaut) und die Jakobskirche

Vom alten Teil der Stadt gingen wir dann entlang der Fußgängerzone als Kontrastprogramm zum Sergeltorget, einem riesigen Einkaufszentrum und dann wieder zurück zum Boot. Über 13 km haben wir zurückgelegt und nur einen Bruchteil von Stockholm gesehen. Die Stadt ist riesig und weitläufig, lebhaft, geschäftig, international, einfach beeindruckend.