07.07.2023, Tag 37, von Strömstad nach Verdens Ende, 26,2 sm
Sonne, ein schöner Wind (3-4 Beaufort) aus Westsüdwest, also beschlossen wir, heute den Oslofjord zu queren und endlich nach Norwegen zu fahren zu unserem Traumspot, Verdens Ende.
Tja, und 20 Minuten nach dem Losfahren haben wir das erste Mal gerefft, der Wind legte richtig zu, wurde immer westlicher, so dass wir wirklich hart gegenan segeln mussten.
Eine Stunde später ließ der Wind nach, die relativ hohe Welle blieb, also wurde ausgerefft, so dass wir wieder ein wenig Fahrt machten. Zwei Stunden später legte der Wind neuerlich zu, die Welle war hoch, bestimmt 2 Meter, also wieder gerefft.
Um 12 Uhr erreichten wir die norwegische Grenze und Max hat zum ersten Mal die norwegische Gastlandflagge auf der Maliero gehisst.
Wir konnten wegen des immer westlicher werdenden Windes unseren ursprünglichen Kurs nicht ganz halten. Eigentlich wollten wir südlich des Leuchtturms Tristein vorbei, da nördlich davon sehr viele Steine im Weg waren. Also mussten wir uns nördlich daran vorbei navigieren, was bei der hohen Welle auch mit elektronischer Karte nicht ganz einfach war. Wasserfontänen schossen hier und da hoch und zeigten die knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Steine an, an den sichtbaren Steinen gab es eine eindrucksvolle Brandung. Blickt man auf die Seekarte, so fuhren wir über 400 m tiefes Wasser und kurz danach über 10 m Wassertiefe. Das Gebirge unter Wasser muss sehr eindrucksvoll sein.
Und dann kamen wir nach Verdens Ende! Was für eine Landschaft, wie nicht von dieser Welt. Ein wunderschöner Hafen, in dem wir freundlichst von anderen Seglern in Empfang genommen wurden. Unsere Leinen wurden von beiden Seiten angenommen, Fragen nach den Bedingungen draußen wurden gestellt.
Kurz das Boot klar gemacht, und dann, bei herrlichstem Sonnenschein spazierten wir auf die atemberaubendsten Felsen, die wir in diesem Urlaub gesehen haben. Teilweise blank poliert von Eiszeiteis, mit Furchen und Rinnen, die Brandung von den hohen Wellen, die Farben der Felsen und vom Wasser, wir waren schon ziemlich sprachlos.
Natürlich gibt es auch ein Foto vom Wippefyr, dem (nachgebauten) Leuchtfeuer früherer Zeiten, was das allseits bekannte Wahrzeichen von Verdens Ende ist und in sämtlichen Beschreibungen und Broschüren zu sehen ist. Und alles ist touristisch ausgebaut, aber mit viel Harmonie mit der Natur und wirklich nicht störend in dieser großartigen Landschaft.
Allein das Waschhaus ist schon diese Reise wert, teilweise in den Felsen gebaut fühlt man sich wie in einer Felsengrotte, viel mit Glas und, was gemauert wurde, mit Sichtbeton. Tolle Architektur!
Abends noch ein langer Spaziergang über die Felsen, man weiß gar nicht was man nicht fotografieren soll. Wir sind tief beeindruckt!
Eine technische Frage: Du schreibst von der “elektronischen Karte” – ist Euer (auf den Yachten mit Karl hieß es) Plotter mit GARMIN-Karten ausgestattet, oder gubt es heute auch “OpenSeaMaps”?