12.08.2021, Tag 40, Løgstør nach Thisted, 20 sm
Das Wetter war gut, kein Regen! Der Wind passte so einigermaßen und wir brachen auf Richtung Thisted. Kurz Fahrrinne, dann segeln! Was für eine Wohltat für die Ohren, ganz leise unterwegs zu sein. Nur das Rauschen der Wellen am Boot vorbei und die Windgeräusche. Das Wasser hat sich sehr verändert, es ist ganz hell, fast milchig, und man kann keine Tiefe mehr abschätzen. Sonst ist es so, je tiefer das Wasser, desto dunkler ist es. Hier ist dies nicht der Fall. Egal ob man über 2 Meter Wassertiefe fährt oder über 10 Meter, es ist einfach kein Unterschied zu sehen. Wir haben aber auch kein Seegras mehr gesehen und keine Quallen. Es gibt sehr wenige Tonnen, die auf Untiefen hinweisen, man muss genau auf die Seekarten schauen, den Kurs bestimmen und sich genau daran halten. Dies beantwortet auch die Frage, die wir oft gestellt bekommen, was man denn beim Segeln so macht. Kurs bestimmen, mit dem Fernglas die Tonnen suchen, den Kurs neu bestimmen, denn je nach Wind und Strömung wird das Boot versetzt, ab und zu mal eine Peilung vornehmen, wo man denn gerade so ist, vielleicht wieder den Kurs neu bestimmen, auf den Wind achten, ob die Segelstellung noch gut ist, ob man doch lieber eine Wende macht, um einem Hindernis auszuweichen oder wenn man kreuzen muss, den bestmöglichen Weg suchen.
Vorbei an den Inseln Livø und Fur, die wir auf der Rückreise besuchen möchten. Am Feggesund kurz den Motor an, um an der Fähre vorbeizukommen. Und dann waren wir in der Thisted Bredning, wo das Wasser sehr tief ist für Limfjord-Verhältnisse (eta 10 bis 12 m) und haben im Hafen von Thisted schnell einen guten Platz gefunden. Ganz nahe am Hafen gibt es eine Tankstelle und einen Supermarkt, wo wir den Dieselkanister auffüllen und uns gut versorgen konnten. Am Abend haben wir noch einen kurzen Spaziergang durch diese hübsche Stadt gemacht.
Ja, das Navigieren nach Karten beim Segeln ist dann in doppelter Hinsicht Sport.
Die unter Käpt’n Karl gecharterten Boote hatten alle Echolot und digitale Karten. An einer Liegestelle lies mich Kart hinuntertauchen, um zu sehen, wie “genau” die Tiefenangabe war: es war ca. 30-50cm tiefer als die Anzeige.