09.07.2022, Tag 29, von Rastaholm nach Stockholm, 20 sm
Bei leichten westlichen Winden sind wir in Rastaholm gestartet und den Mälaren hochgesegelt. Vorbei an schroffen Felsen, an dichtest bebauten Schäreninseln mit alten, neueren und ganz modernen Gebäuden ging es durch eine schöne Landschaft. Doch allmählich merkte man, dass man sich Stockholm näherte. Der Verkehr auf dem Mälaren wurde dichter, die Häuser größer, Wohnblocks auf die Felsen gebaut. Mehrere Brücken waren zu passieren, alle hoch genug gebaut, dass wir sehr leicht darunter hinwegkamen. Schließlich erreichten wir gegen 14 Uhr die Schleuse, die vom Mälaren in die Ostsee führte. Da war langes Warten angesagt, denn ein Frachter, der wirklich zentimetergenau in die Schleusenkammer passte, schob sich ganz langsam hinein. Ein Schauspiel! Natürlich stauten sich die Boote, die in die Schleuse wollten und als der Frachter dann endlich wieder ganz langsam hinausgefahren war, stürmten die Boote die Schleusenkammer. Wir hatten Glück und schafften es auch hinein. Wieder das gleiche Verfahren wie in Södertälje, an Seilenden festhalten, die Schleusenwärter haben dann die Gebühr kassiert, und nach kurzer Zeit und einer Wasserstandssenkung von etwa 60 cm öffneten sich die Schleusentore und wir fuhren in den „Canale Grande“ von Stockholm ein. Noch schnell die letzte Klappbrücke passiert und dann waren wir in der Stadt. Was für ein Verkehr! Ausflugsboote, Stadtbesichtigungsboote, Bootstaxen, Motorboote jeglicher Größe, Segelboote, dazu noch große Fähren und Kreuzfahrer, alles fährt durcheinander, was zu einer heftigen Wellenbildung führt und man sich wie bei stürmischem Wind gegenan fühlt. Im Wasahafen, dem großen Gästehafen der Stadt haben wir natürlich keinen Platz gefunden (wir wollten nicht buchen!), deswegen sind wir in einen kurz davor liegenden Hafen gefahren, Navigationssälskap Djurgården, der eigentlich kein Gästehafen mehr ist (stand nicht in unserem Kartenbegleitbuch, dort war er unter dem Namen Navishamn als Gästehafen ausgewiesen), den man aber über das Internet buchen kann. Freundliche schwedische Segler mit einem festen Liegeplatz waren uns behilflich beim Suchen eines „freien“ Platzes (viele Heckbojen waren frei), danach haben wir für den morgigen Tag über die Buchungsplattform in Internet noch einen Platz gebucht. Schauen wir mal ob das klappt.
Der Platz ist sehr wackelig, denn der Schwell aus dem Hauptkanal schwappt fast ungebremst hier hinein, doch nachts hat sich, nachdem der Verkehr fast aufhörte, das Wasser auch wieder beruhigt.
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