18.07.2023, Tag 48, von Dragsund nach Son, 15,4 sm
Wir verlassen die wunderschöne Anlegestelle Dragsund auf Håoya und kreuzen bei wechselnden Winden die Insel lang, ausnahmsweise mal bei gutem Wetter und trotzdem sehr kühler Luft. Nochmals genießen wir die schöne Küstenlinie mit den steil aus dem Meer aufragenden Felsen und Bergen, die dicht bewaldet sind und die immer wieder davor gelagerten Felsen, auf die man aufpassen muss und die man gut umfahren sollte. Viele davon liegen ganz dicht unter Wasser und so hat man ein ständiges Auge auf die Seekarte. Vorbei an Oscarsborg und der Festung kommen wir nach Son, eine mittlere Stadt mit einem großen Gästehafen. Groß war der Hafen, ja, aber fast alle Plätze waren buchbare Plätze und mit „Reserviert“ gekennzeichnet. Schließlich hatten wir Glück und fanden noch eine freie Boje an der Pier mit einem grünen Schild.
Irgendwie können wir uns nicht an das Vorbuchen der Hafenplätze gewöhnen, es geht so viel von der Spontaneität des Segelns verloren, wenn man quasi eine Route im Voraus planen muss. Einen Liegeplatz muss man schon bei der online-Reservierung bezahlen und so ist man gezwungen, will man den Betrag nicht verlieren (es gibt keine Rückerstattung!), auf Teufel komm raus dahin zu fahren. Die „beliebten“ Häfen muss man wie jetzt in der Haupturlaubszeit der Norweger und Schweden oft schon Tage voraus buchen. Wir verstehen jetzt, warum hier so viel motort wird, gefühlt motoren mehr als die Hälfte aller Segelboote egal ob Wind ist oder woher er kommt. Hauptsache den Platz bekommen. Dazu kommen noch die sehr vielen Motorboote, die auch immer in die Häfen wollen. Und es gibt hier sehr sehr viele Motorboote, kleinere bis riesengroße Motoryachten.
Aber so ist es nun mal. Son ist voll auf Tourismus ausgerichtet, sehr viele schöne Restaurants und Bars und Cafés, aber trotzdem gemütlich. Viele sehr gut erhaltene und gepflegte Holzhäuser mit wunderschönen Gärten, enge Gassen und überall die Felsen dazwischen, die geschickt um- und bebaut wurden. Ein wirklich hübscher Ort.
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