Kåseberga

Jun 18, 2022 | Bordbuch, Schweden, Urlaub 2022

18.06.2022, Tag 8, von Ystad nach Kåseberga, 10 sm

Morgens noch Regen, am Vormittag trocken, aber bewölkt, also nutzen wir die Zeit um Lebensmittel einzukaufen. Vor allem was wir so in Erinnerung haben und was so gut geschmeckt hat, Kanelbullar und andere süße Teilchen, Köttbullar für das Abendessen und was wir noch so brauchten.

Bei dieser Gelegenheit haben wir auch das Gråbrödradkloster, ein ehemaliges Franziskanerkloster, erbaut 1267 und ab 1909 restauriert, besucht. Besonders beeindruckt waren wir von den Klostergärten mit liebevoll angelegten und gepflegten Beeten mit vielen Kräutern und Gemüsepflanzen. Bestimmt haben die Mönche früher Kräuterliköre und andere Kräutermedizin hergestellt.

Mittags wurde der Himmel blau, ein schöner Wind aus Südwest kam auf, und so segelten wir los. Kurz vor Kåseberga fassten wir den Entschluss in diesen Hafen einzulaufen, wo wir vor über 20 Jahren schon mal waren. Heute ein sehr touristisches Örtchen, mit vielen Cafes, Restaurants und einem großen Parkplatz. Wir erinnern uns an einen relativ verschlafenen Ort, wo zwar Touristen waren, aber nicht in dieser Masse.

Es gibt hier auf dem etwa 40 m hohen Steilufer eine aus der Zeit zwischen 600 – 800 n.Chr. stammende Steinsetzung, „Ales Stenar“ in Form eines Schiffsrumpfs, bestehend aus 59 Steinen, die etwa 1 – 3 m hoch sind. Die Wissenschaft streitet sich noch darüber, ob es „nur“ eine Grabanlage ist oder ein Sonnenkalender, zumal durch Bunkerbau im 2. Weltkrieg,  Ausgrabungen und diverse Restaurierungen die heutige Positionierung aller Steine nicht mehr eindeutig als ursprünglich bewiesen werden kann. 

Nichtsdestotrotz, es ist sehr beeindruckend den Weg zum Steilufer hochzugehen und dann die Steinsetzung zu sehen. Was auch immer für eine Bedeutung sie hat oder hatte, man wird schon ein bisschen ehrfürchtig wenn man darüber nachdenkt, welchen langen Zeitraum diese Steine überdauerten und dass die Menschen, die diese Steine dorthin brachten, ohne unsere heutigen technischen Hilfsmittel zu kennen, über große Fertigkeiten und durch intensive Beobachtung der Natur über ein Wissen verfügten, das uns heute abhanden gekommen ist. Wenn man dann noch Abends den Sonnenuntergang an der Steinsetzung erleben kann, bleibt das unvergesslich in Erinnerung.

Kaseberga Hamn

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1 Kommentar

  1. Martyn60

    Ich musste eben erst einmal nachschauen, ob meine Erinnerung stimmt, im Juli 1982 in Kåseberga die 1000-jährige Hinterlassenschaft an Steinen angesehen zu haben. Ja, tatsächlich. Damals war auch in meiner Erinnerung nicht zuviel los. Nur denke ich, dass es 8 Tage vor Mittsommer überall in Schweden langsam wild wird. Bin gespannt, was ihr morgen berichten werdet! Und hisst jetzt schon einmal die Flagge mit “Nein, wir haben keinen Alkohol an Bord/zu verkaufen” ;-).

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