Was nehmen wir von diesem Törn mit? Der Limfjord ist ein wirklich schönes, um nicht zu sagen, außergewöhnliches Segelrevier. Bis Løgstør hat man noch das Gefühl in der Ostsee zu sein. Die Küstenstreifen sehen noch so aus, das Wasser ist wie in der Ostsee. Ab Løgstør hat sich das für unser Empfinden gewandelt. Hier spürt man schon den Einfluss der Nordsee, die Farbe des Wasser hat sich verändert, die Küsten und vor allem die Steilküstenabschnitte sind anders, bei vielen sieht man gefaltete und verworfene Schichten, was mit der Moler-Erde zu tun hat, die besonders auf Fur heraussticht. Die Brednings (manchmal wird dieser Begriff mit Haff übersetzt), also die breiten Gewässer zwischen den Inseln und Sunds, beginnen erst wirklich hinter Løgstør. Seglerisch ein anspruchsvolles Revier, es gibt auch in tieferem Wasser viele Untiefen, die nicht gekennzeichnet sind. Und je näher man zur Nordsee kommt, desto mehr Einfluss haben die Gezeitenströme. Auch Wind und Wetterlage können in den Sunds ziemlich starke Strömungen verursachen. Man sollte sich wirklich peinlich genau an die Karten halten. Bei guter Sicht und gutem Wetter kein Problem, bei Regen und schlechter Sicht ist die Suche nach den Tonnen anstrengend. Aber man spürt die Nordsee in der Nähe und ist man erst mal in Thyborøn angelangt und blickt auf die Nordsee, so ist es schon ein großartiges Gefühl. Leider war es aufgrund des Wetters (sehr viel Wind und sehr hohe Wellen) für uns nicht möglich, eben mal kurz auf die Nordsee hinauszusegeln und dann wieder zurück nach Thyborøn. Wir haben einigen großen Segelbooten zugesehen, wie sie auf die Nordsee hinaus gefahren sind und mit den Wellen gekämpft haben. Das macht man nicht eben mal just for fun. Besonders eindrucksvoll für uns waren die Robben, die immer wieder mal in der Nähe unseres Bootes aufgetaucht sind und besonders gut und oft in Thyborøn zu sehen waren.
Wir sind am 10. August in Hals gestartet, haben 11 Häfen besucht, dabei die große Limfjordinsel Mors umrundet und haben am 28. August den Limfjord wieder verlassen. Eine lange Zeit, aber viel zu kurz um alles anzusehen. Überall haben wir schöne Häfen vorgefunden und es war nie ein Problem, einen Platz zu bekommen. Die Landschaft im Limfjord ist wirklich unglaublich schön und abwechslungsreich. Ebenso wie das Wetter, das sich uns in allen Facetten gezeigt hat, stürmischer Wind, heftiger Regen, wunderbare Sonnentage, und das in kürzesten Abständen. Alle Eindrücke zu verarbeiten wird ein bisschen dauern, aber wir sind sicher, dass dies nicht unser letzter Limfjordtörn war.
Habe etwas über die Robben (größere Kegel- und kleinere gefleckte) und Salinität im Limfjord nachgegoogelt. Für die Robben scheint dasselbe zu gelten wie für die Maliero. Vorteile: lecker Essen bei weniger Welle ;-).