07.08. – 10.08.2023, Tag 68 – 71, Hafentage in Skagen
07.08.2023, Tag 68
Sehr viel Wind, 6 bis 7 aus Nordwest bis Nord und viele Regenschauer. Vormittags in einer Regenpause gingen wir einkaufen und erstanden bei Brugsen einen Stjernedrøm, das ist eine Platte mit Krabben, Spargel, Majonäse, Kaviar und panierten Schollenfilets. Genau richtig für einen kalten Regentag.
Abends dann nur noch Regen und noch mehr Wind, West 7 bis 8 und entsprechend laut. Am schlimmsten ist die Kälte, die mit diesem Wind einhergeht, 11 Grad in der Nacht, die Wassertemperatur liegt bei 14 Grad.
08.08.2023, Tag 69
Noch mehr Wind in der Nacht, 7 bis 9 Windstärken aus West. Um 3 Uhr morgens haben wir die Persenning über der Pflicht abgebaut, da wir befürchten mussten, dass sie Schaden nimmt. Das Schlagen nahm dann ein wenig ab, doch ruhig geschlafen haben wir nicht wirklich.
Tagsüber noch immer sehr viel Wind, 8 Beaufort im Mittel und in Böen 9 -10 und vor allem Dauerregen bis in den Nachmittag hinein. Die Böen fegen über das Hafenbecken hinweg und obwohl wir eigentlich sehr geschützt liegen, ist viel Bewegung im Wasser.
Der Wasserstand hat sich seit gestern um fast einen halben Meter erhöht, Max hat die Leinen lang gelassen, wir haben zwei Vorleinen, zwei Springs, eine Heckleine und hoffen, dass dies reicht, denn heute Abend und Nacht soll der Wind nochmals zunehmen.
Der zweite Sturmtag
09.08.2023, Tag 70
Nachts noch immer sehr viel Wind, doch der Regen hat nachgelassen. Die andauernde Kälte, wie oben erwähnt, macht ziemlich mürbe, der eisige Wind aus West tut sein Übriges.
Tagsüber ließ der Wind etwas nach, nur mehr 6 Beaufort im Mittel mit einzelnen heftigen Böen, vormittags noch vereinzelte Regenschauer.
Nachmittags nochmals einkaufen gegangen, doch für einen längeren Spaziergang ist es uns einfach zu kalt. Abends hat dann doch die Sonne mal kurz zwischen den Wolken hervorgelugt. Wir hoffen inständig, dass es morgen besser wird.
Am Boot liegt jede Menge angewehter Sand, woher der auch immer kommt, denn die Sanddünen sind weit entfernt, Schmutz von der vorbeiführenden Straße und Laub von weit entfernt stehenden Bäumen. Es wird viel Arbeit kosten, den ganzen Schmutz wieder loszuwerden.
10.08.2023, Tag 71
Der Wind lässt etwas nach, ist aber immer noch ziemlich böig und kalt. Doch der Regen ist vorbei und es zeigt sich ein strahlend blauer Himmel. Wir machen uns am späten Vormittag auf den Weg und wandern zur „Versandeten Kirche“, etwa 3 km von Skagen entfernt. Diese Kirche stand ursprünglich zwischen Äckern und Weiden mit einem Friedhof rundherum. Doch ein großer Sandsturm Mitte des 18 Jahrhunderts und die darauf folgende stetige Versandung führte zur Aufgabe der Kirche, Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff abgerissen und nur der Turm blieb als Seezeichen bestehen. Nun steht der Turm zwischen den Dünen und ist eines der Wahrzeichen von Skagen.
Weiter ging unsere Wanderung Richtung Grenen. Eigentlich war der Plan, mit dem Bus dahin zu fahren. Doch leider wurde der öffentlichen Busverkehr eingestellt, sehr schade. Also blieb uns nichts anderes übrig als zu laufen, wieder 3,5 km nach Norden.
Unterwegs machten wir eine kleine Pause beim Vippefyr, einem originalgetreuen Nachbau des ursprünglichen Leuchtfeuers aus dem 17. Jahrhundert. Dieses wurde dann vom „Skagen Fyr“, einem weißen achteckigen Leuchtturm im Jahr 1747 abgelöst und war damals mit 21 m Höhe der erste Leuchtturm, der vollständig aus Ziegelsteinen gebaut wurde. Wir sind die steilen Stufen hochgeklettert und haben einen schönen Ausblick zur Landzunge Grenen gehabt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann das neue „Skagen Fyr“ gebaut und in Betrieb genommen und war mit 46 m Höhe und einer Tragweite von 20 sm das zu dieser Zeit höchste Bauwerk Dänemarks. Man kann auch auf den Turm steigen, aber weil wir schon den alten Leuchtturm erklettert haben, sparten wir uns diesen. Die Aussicht von oben wäre bestimmt schön gewesen, aber es waren so viele Leute dort, dass wir nicht warten wollten.
Zur Landzunge Grenen waren Menschenmassen unterwegs, viele Autos und Wohnmobile säumten die Straße. Auf der Landzunge angekommen haben wir beschlossen, nicht noch 2 km zu laufen.
Grenen ist die Stelle, wo Ostsee und Nordsee aufeinander treffen und man kann anhand der Färbung des Wassers und der Strömung dies genau sehen. Vor vielen Jahren waren wir schon mal da und es war wirklich eindrucksvoll. Wir kommen bestimmt wieder hierher.
So sind wir heute 15,2 km gelaufen und entsprechend müde. Der Wind war immer noch sehr kalt, nur im Windschutz der Dünen konnte man die Sonne genießen.
Wie schön! Am Ende doch noch blauer Himmel 🙂
Gut, dass ihr Euren Querschlag durch gute Einordnung der Wetterprognose passend unterbringen konntet. Ich bin beim Lesen des 8./9. schon seekrank geworden.
Im Süden während einer (konzentrierten) Autobahnbaustellendurchfahrt kam im Radio … Dänemark … 3m hohe Wellen … …boot gekentert, da hatte ich große Sorgen um Euch.